Der Legende nach wurde die Burg in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts als Zufluchtsort für Jäger gegründet, später diente sie als gut geschützte Wasserfestung. Die wichtigsten Herrscherfamilien waren die Tovačovský von Cimburk und die Familie Pernštejn. Zu der Anlage gehören der Gebäudekomplex des Vorhofs, die Verteidigungswälle und der Schlosspark. Während der einstündigen Besichtigung sehen Sie viele Renaissance- und Barockinterieurs.

Am interessantesten ist wohl das einzigartige Treppenhaus, das im Stil der Wiener Oper erbaut wurde, sowie der Versammlungssaal und der Rittersaal mit seiner gewölbten Decke mit Fresken. Bemerkenswert ist auch die ursprüngliche achteckige Schlosskapelle, deren Kuppel eine beeindruckende Höhe von 17 Metern erreicht. In den Innenräumen kann man die Wohnräume der letzten Schlossbesitzer, der Familie Gutmann, besichtigen (auch die Toiletten und Bäder sind zu sehen).

Was kann man im Schloss sonst noch sehen? Expositionen und Ausstellungen zur Geschichte und baulichen Entwicklung des Schlosses, zu Ctibor Tovačovský von Cimburk, zur Schlacht von Tovačov im Jahr 1866, zur Archäologie, Ethnografie und anderen interessanten Dingen.

Um die Burg rankt sich die geheimnisvolle Legende von der Schwarzen Frau, die von Zeit zu Zeit erscheint und im Schwarzen Garten nach ihren Kindern sucht. Das Gelände ist ein ehemaliger Burgfriedhof und es gibt eine unerforschte Krypta in etwa 8 m Tiefe.

Schloss oder Burg?

Das heutige Schloss hat einen vierflügeligen Grundriss um einen unregelmäßigen Innenhof. Alle Gebäude unterscheiden sich nicht nur in ihrer Höhe, sondern auch in ihrem Aussehen und vor allem in ihrer Bauzeit. Hier sind vier Baustile zu sehen - Gotik, Renaissance, Barock und Neorenaissance. Dem mittelalterlichen Kern fügte Ctibor Tovačovský einen 96 m hohen, schlanken Turm hinzu, den so genannten Spanila-Turm. Vom Erdgeschoss des Turms aus betritt man den Innenhof durch ein einzigartiges Portal, das als das älteste italienische Renaissance-Werk im Lande bezeichnet wird. In der Nähe des Portals befindet sich ein steinernes Modell von Tovačov aus der Zeit, als es nur eine Burg war. Die Familie Pernštejn baute den Ostflügel und begann auch mit dem Umbau des Südflügels. In der Barockzeit wurde eine achteckige Kapelle im Nordflügel errichtet.

Ein kleines Stück Geschichte

An der Stelle des heutigen Schlosses befand sich früher eine Festung, die erstmals 1321 als Eigentum von König Johann von Luxemburg erwähnt wurde. Im Jahr 1327 übernahm die Familie Tovačov von Cimburk das Anwesen und hielt es bis 1503, als sie durch das Schwert ausstarb. Unter ihrer Herrschaft erfolgte ein gotischer Umbau in Form einer mit Wällen und Eckbastionen befestigten Burg. Während der Hussitenkriege war die Burg Tovačov eine der bedeutendsten Hussitenfestungen in Mähren. Im Jahr 1503 wurde Tovačov von den Herren von Pernštejn gekauft, die die Burg in eine massive Festung der Frührenaissance umwandelten, die gleichzeitig den zeitgenössischen Anforderungen an ein komfortables Leben entsprach. Im Jahr 1597 wurde Tovačov von dem ungarischen Adligen Štěpán Illésházy gekauft. Dieser verkaufte Tovačov jedoch später an die Grafen von Salm-Neuburg, die es bis 1715 besaßen und die Burg umbauten. Nach den Salm-Neuburgern übernahmen mehrere Familien den Besitz von Tovačov. Die letzten Besitzer waren die Gutmanns, die Umbauten im Stil der Neorenaissance durchführten. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Burg Tovačov in den Besitz des Staates über.

Tipps für Sie

Sie können natürlich mit dem Auto nach Tovačov fahren (Parkplätze gibt es im Zentrum), aber Sie können auch die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Von vielen größeren Städten in der Umgebung (Olomouc, Kojetín, Kroměříž und Prostějov) verkehren Busse. Früher verkehrte hier auch ein Zug, doch heute kommen die Züge nur noch zu besonderen Anlässen im Rahmen von so genannten Nostalgiefahrten.

Was kann man in Tovačov außer der Burg noch sehen?

Das Haná-Museum, die jüdischen Denkmäler sowie die Tovačov-Teiche und Tovačov-Seen (im Annín-See kann man auch baden).

Tipps für Wanderungen

Der Lehrpfad "Auf den Spuren der Schlacht von Tovačov 1866" führt durch Tovačov. Von Tovačov aus können Sie dem roten Wanderweg bis zum Zusammenfluss von Bečva und Morava folgen.

Zyklotips In Tovačov verbinden sich 2 wichtige Radwege. Mährischer Weg.

Ein Tipp für Sie

Weitere Informationen über interessante Orte in der Umgebung und Tipps für Ausflüge finden Sie in der Beschreibung des Gebiets von Tovačov.