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Wie grausam die Lebenswirklichkeit vieler Einwohner von Jeseniky im 17. Jahrhundert war, können Sie bei einem Besuch der Ausstellung über Hexenprozesse im Museum von Jesenik im Keller der Wasserfestung sehen.
Die unglückselige Periode in der Geschichte von Jesenik, in der Hunderte von unschuldigen Menschen starben, wird von einer Dauerausstellung in den rekonstruierten Kellern der Wasserfestung in Jesenik begleitet. Die Inquisitionsprozesse im Gebiet des Bistums Wrocław, zu dem die Region Jeseníky gehörte, quälten Schlesien von 1622 bis 1695 und sind in ihrem Ausmaß in Mitteleuropa ohne Beispiel. Auch der berüchtigte Inquisitor Jindřich Boblig aus Edelstadt (dem heutigen Zlaté Hora), die Hauptfigur der Hexenprozesse in Velké Losiny, war an diesen Morden beteiligt.
Die gotische Turmburg stand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Jeseník und bildete den einzigen Schutz der Stadt ohne Mauern. Im Jahr 1996 fand das neu gegründete Heimatmuseum Jesenik seinen Sitz in den Mauern der Wasserfestung und ein Jahr später begann die schrittweise Rekonstruktion des Denkmals.
Die Ausstellung über die Hexenprozesse wurde 2011 eingerichtet. Erst nach mehreren Jahrhunderten können wir dank der Öffnung der polnischen Kirchenarchive erfahren, mit welcher Brutalität die "Ermittler" im 17. Jahrhundert einfache und wohlhabende Bürger zwangen, ihre Verbindung zum Teufel zu gestehen. In den Kellern der Wasserfestung wird dem Besucher die Hysterie dieser Zeit dank moderner Einrichtungen wie einem Audioguide in vier Sprachen, Touchscreens oder einem Film über das erste Opfer der Inquisition in Jeseník, der auf eine Wand aus so genanntem Trockennebel projiziert wird, im Detail vor Augen geführt. Zu sehen sind auch exakte Handkopien wichtiger Dokumente und Nachbildungen zeitgenössischer Folterinstrumente.
Höhepunkte: Die Ausstellung kann das ganze Jahr über besucht werden, allerdings müssen Eintrittskarten für einen bestimmten Tag und eine bestimmte Uhrzeit reserviert werden. Die Grausamkeiten der Inquisitionstribunale sind sehr realistisch dargestellt, so dass die Besichtigung der Verliese für Kinder unter 13 Jahren nicht geeignet ist.
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